Reizdarm-Syndrom - das passiert in deinem Darm!
- naturheilkundefuerdich

- 2. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
Von der Wissenschaft wird das Reizdarm-Syndrom meist als ein Zusammenwirken von physiologischen und psychosozialen Verhaltens- und Umweltfaktoren beschrieben. Diskutiert werden in der Schulmedizin eine veränderte Darmbeweglichkeit, eine zu starke Schmerzempfindlichkeit des Darms sowie Hypersensitivitäten und Fehlsteuerungen des autonomen Nervensystems.
Zu den typischen Symptomen des Reizdarms-Syndroms zählen:

Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe, die sich nach dem Stuhlgang bessern und sich typischerweise durch Stress verschlimmern,
Blähbauch und Völlegefühl im Unterbauch,
Durchfälle und / oder Verstopfung, breiige Stühle mit Schleimabgang,
depressive Verstimmungen, oftmals auch Angstgefühle
und Müdigkeit,
welche sich i.d.R. einige Stunden nach dem Essen bemerkbar machen.
Das Reizdarm-Syndrom wird meist als Verlegenheits- oder Ausschlussdiagnose gestellt. Sie wird dann gestellt, wenn trotz sorgfältiger Untersuchung des Patienten keine organischen Ursachen für bestehende Beschwerden gefunden werden können. Neben den von der Schulmedizin diskutierten Ursachen, spielt der Säure-Basen-Haushalt des Organismus eine entscheidende Rolle.
Der Darm im Säure-Stress

Unserem Verdauungstrakt fällt grundsätzlich die lebenserhaltende Aufgabe zu, unseren Körper zuverlässig mit Nährstoffen zu versorgen. Die heutige Ernährungsweise mit Fast Food und dem übermäßigen Verzehr von säurebildenden Nahrungsmitteln, bringt Magen und Darm jedoch an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Dadurch sind eine Verdauung und Resorption der aufgenommenen Nahrung meist nicht mehr im erforderlichen Umfang möglich.
Der Dickdarm ist ausschließlich für die Verwertung von Ballaststoffen vorgesehen, die er auch von einem normal arbeitenden Dünndarm erhält. Ist dem aufgrund eines Säureüberschusses nicht der Fall, kommt es während des Verdauungsvorgangs zum Verlust von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten vom Dünndarm in den Dickdarm. Durch einen Fermentierungsvorgang der im Dickdarm vorherrschenden Darmbakterien entstehen dann eine saure Gärung und toxische Fäulnis. Dieser bakterielle Zersetzungsprozess versursacht dann die typischen Symptome wie Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen und Veränderungen im Stuhlverhalten – also die typischen Symptome eines Reizdarm-Syndroms. Zudem kommt es mit der Zeit zu einer Fehlbesiedelung des Dickdarms, was wiederum erhebliche Folgen für die Gesundheit mit sich bringt.
Der erste Schritt, ein Reizdarm-Syndrom ursächlich zu behandeln, liegt demnach in der Wahl der richtigen Nahrungsmittel. Diese sollten sich zu gleichen Teilen aus säure- und basenbildenden Nahrungsmitteln zusammensetzen. Um den Ist-Zustand Deines Darmmikrobioms zu ermitteln, bietet sich eine Stuhlanalyse an. Als erfahrene Therapeuten rund um das Thema Darmgesundheit helfen wir Dir gerne weiter.
5 - 20% der Bevölkerung leiden unter einem Reizdarm-Syndrom

Da es sich beim Reizdarm-Syndrom um kein klar abgrenzbares Krankheitsbild handelt, ist die Ermittlung von aussagefähigen Daten schwer. Weltweit wird die Zahl der Betroffenen auf etwa 5-20% der Bevölkerung geschätzt, wobei Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren öfter erkranken als Männer. Der Schlüssel liegt bei 2:1. Es zeigt sich zudem eine familiäre Häufung bei Verwandten von Reizdarmbetroffenen, ihre Wahrscheinlichkeit an einem Reizdarmsyndrom zu erkranken ist 2- bis 3-fach erhöht. Alternative Heilformen, Lebensstilveränderungen und Glutenverzicht können die Symptome des Reizdarms lindern. Bewährt hat sich das Führen eines Ernährungs- und Symptomtagebuches, um mögliche Nahrungsmittelintoleranzen aufzudecken und gezielt meiden zu können.
Reizdarm-Syndrom oder doch Zöliakie?

Bei Patienten mit Diagnose Reizdarm-Syndrom wird eine hohe Dunkelziffer an Zöliakiebetroffenen vermutet, daher wird von Medizinern auch eine serologische Untersuchung auf Zöliakie empfohlen. Laut Informationen im Jahr 2021 der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), litten mehr als 75% von > 1000 Zöliakiepatienten vor Diagnosestellung unter Bauchschmerzen und Blähungen, wovon mehr als die Hälfte langfristig als Reizdarm-Syndrom, ein weiteres Drittel als psychische Störung fehldiagnostiziert und -behandelt worden waren. Bei über 20% der Betroffenen war die Zöliakie-Diagnose um mehr als 10 Jahre verschleppt worden.
Du hast den Verdacht auf ein bestehendes Reizdarm-Syndrom oder gezielt eine Art von Glutenunverträglichkeit?
Leidest Du an Bauchschmerzen und Bauchkrämpfen, die sich nach dem Stuhlgang bessern und sich typischerweise durch Stress verschlimmern? Hast Du oft einen Blähbauch und / oder ein Völlegefühl im Unterbauch? Hast du öfter Durchfälle, Verstopfung und / oder breiige Stühle mit Schleimabgang?
3 Tipps die Du selbst ausprobieren kannst:

Achte auf deinen Lebensstil - meide Stress, iss regelmäßig, baue moderate Bewegung in deinen Alltag ein und achte auf deine Schlafroutine
Führe für 2 Wochen ein Ernährungs- und Symptomtagebuch, um selbst mögliche Nahrungsmittelintoleranzen aufzudecken
Bereite Dir dein Essen frisch zu und achte auf die richtige Auswahl deiner Nahrungsmittel. Diese sollten sich zu gleichen Teilen aus säure- und basenbildenden Nahrungsmitteln zusammensetzen.
Du möchtest Unterstützung und jemanden der Dich dabei begleitet? Als erfahrene Heilpraktiker beraten und unterstützen wir Dich, nimm gerne Kontakt mit uns auf.
Anna Christina Elena Müller und René Vogel sind Heilpraktiker in eigener Praxis Ihr Fokus liegt auf den Themen Ernährung, Darmgesundheit, Krankheitheitsbilderdeutung, Bewegung, einem gesunden Lebensstil und Atemtherapie. Neben klassischer Beratung arbeiten sie mit manuellen Therapien, wie der Fußreflexzonentherapie, der Cranio Sakralen Osteopathie und mit Methoden zur Regulation des vegetativen Nervensystems.

René Vogel
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Anna Christina Elena Müller
+49 157 829 747 37
Quellen:
Bierbach, Elvira Bierbach, Elvira (2013): Naturheilpraxis heute: Lehrbuch und Atlas, 5. Aufl., München: Elsevier GmbH
Davis, William Dr. med. (2013): Warum Weizen dick und krank macht: WEIZENWAMPE, 19. Aufl., München: Wilhelm Goldmann Verlag
Enders, Giulia (2014): Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ, 5. Aufl., Berlin: Ullstein Buchverlage GmbH
Fasano, Alessio Prof. Dr., Flaherty, Susie (2015): Die ganze Wahrheit über Gluten: Alles über Zöliakie, Glutensensitivität und Weizenallergie, 1. Aufl., München: Verlagsgruppe Random House GmbH
Schuppan, Detlef, Gisbert-Schuppan, Kristin (2018): Tägliches Brot: Krank durch Weizen, Gluten und ATI, Deutschland: Springer-Verlag GmbH
Venesson, Julien (2015): Wie der Weizen uns vergiftet: Der Ratgeber für Glutensensitive, 1. Aufl., München: riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
https://www.drschaer.com/de/institute/a/pathogenese-reizdarmdsyndrom, Abruf: 19.7.2022
https://www.drschaer.com/de/institute/a/praevalenz-reizdarmsyndrom, Abruf: 19.7.2022



